Macht Marmelade süchtig? Wie werden wir zu Salz-Junkies? Prof. Dr. Achim Peters ist Diabetologe und Hirnforscher und hat durch die Analyse von mehr als 10.000 Studien nachgewiesen, dass Süßstoffe sogar Diabetes auslösen können.
Können Kartoffelchips mein Sättigungszentrum lahmlegen?
Glutamat ist in fast allem enthalten, was haltbar und salzig ist: Soßen, Wurst, Chips. Wirkung: Glutamat gilt als die Allzweckwaffe unter den Geschmacksverstärkern.
Dabei schmeckt es eher salzig-süß, verändert also den Geschmack von Speisen, statt ihn zu verstärken. Studien belegen, dass Glutamat das Sättigungszentrum im Gehirn beeinflusst, indem es die Konzentration des „Schlankheitshormons“ Leptin verringert.
Daraufhin sendet das Gehirn den Befehl: Iss etwas! Folge: Egal, wie viele Chips wir gegessen haben, wir greifen zur nächsten Kalorienbombe.
Guanylsäure wird u. a. in Soßen und Fertiggerichten verwendet. Der Geschmacksverstärker entfaltet seine volle Wirkung in stark salzhaltigen Lebensmitteln.
Das Problem: „Salz macht süchtig“, erklärt Wolfgang Liedtke von der Duke University in North California. Tatsächlich löst Salz im Körper ein Bedürfnis ganz ähnlich dem bei einer Drogensucht, etwa nach Opiaten und Kokain, aus.
Denn je mehr Salz wir essen, desto mehr Salz fordert das Gehirn. Da Fertignahrungsmittel sehr viel Salz erhalten, damit die Guanylsäure wirkt, werden wir schnell süchtig nach Pizzen, Pommes etc.
Phthalate finden sich u. a. in Weichmachern für Kunststoffverpackungen, in Folien, Tüten und Deckeln. Phthalate sind nicht fest mit dem Plastik verbunden. Der Stoff kann sich etwa von einem Plastikdeckel lösen und so direkt in den Körper gelangen.
Viele der Kunststoffverbindungen ähneln chemisch gesehen den körpereigenen Hormonen, die Hungergefühle auslösen. Das Gehirn wird verwirrt, wenn diese Plastikstoffe den Hormonhaushalt verändern. Die Sättigungshormone werden „ausgeschaltet“, der Mensch bekommt Hunger.
Warum macht mich Diät-Cola dicker als normale Cola?
Aspartam ist u. a. in Diät-Softdrinks enthalten und 200-mal so süß wie Zucker bei etwa gleicher Kalorienzahl. Der synthetische Süßstoff wird daher in viel geringeren Mengen als der natürliche Zucker verwendet und hat deshalb kaum Kalorien.
Er regt jedoch den Appetit an. Aber anders als natürlicher Zucker bietet er dem Körper nichts, was das Hungergefühl während des Konsums wieder drosselt. „Das Gehirn denkt dadurch, dem Körper mangele es an Nährstoffen, da ja der Zucker fehlt – und befiehlt uns, mehr zu essen“, erklärt Hirnforscher Achim Peters.
So kommen die Kalorien, die durch die Diät-Cola eingespart wurden, auf anderen Wegen in unseren Körper.
Können Mikroben-Killer Fettzellen verrückt machen?
Tributylzinn ist in Pestiziden und Konservierungs- oder Desinfizierungsmitteln enthalten. Der Stoff ist für Mikroben und Pilze hochgradig giftig und wird deshalb etwa in Wassersystemen und Brauereien, aber auch bei der Plastikherstellung verwendet.
Ist unser Körper Tributylzinn ausgesetzt, steigt die Anzahl der Fettzellen unkontrolliert. Diese produzieren immer mehr Hormone, die dem Gehirn die Botschaft übermitteln: „Füttere mich!“ „Tributylzinn fördert die Fettleibigkeit“, erklärt Bruce Blumberg, Biologe und Zellforscher.